Unterschied zwischen impressionistischer und expressionistischer Kunst

Bild zu Unterschied zwischen impressionistischer und expressionistischer Kunst Die Kunstgeschichte ist reich an verschiedenen Stilen und Strömungen. Zwei der bekanntesten Kunststile, die in der Moderne ihren Ursprung haben, sind der Impressionismus und der Expressionismus. Beide Stile entwickelten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und beeinflussten maßgeblich die folgenden Avantgarde-Bewegungen der Kunst. Obwohl sie einige gemeinsame Elemente aufweisen, sind ihre Herkunft, Intention und Techniken unterschiedlich. In diesem Artikel werden wir uns eingehender mit den Unterschieden zwischen impressionistischer und expressionistischer Kunst befassen.

Impressionismus

Der Impressionismus entstand in Frankreich in den 1860er Jahren und hatte seine Blütezeit von 1874 bis etwa 1886. Die wichtigsten Vertreter dieser Stilrichtung waren Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Edouard Manet, Edgar Degas und Camille Pissarro. Der Name des Stils leitet sich von Monets Gemälde Impression, Sonnenaufgang (1872) ab.

Impressionistische Künstler versuchten, ihre persönliche Wahrnehmung der Welt und ihrer Umgebung darzustellen, indem sie auf schnelle, skizzenhafte Maltechniken und helle Farben setzten. Sie verzichteten auf präzise Linien und Konturen und legten ihren Fokus stattdessen auf die Wirkung von Licht und Schatten. In ihrer Malerei stellten sie Alltagsszenen und Landschaften dar, oft in Momentaufnahmen und ohne politische oder moralische Botschaft.

Expressionismus

Der Expressionismus entwickelte sich um 1905 in Deutschland und dauerte bis in die 1920er Jahre. Die bekanntesten Künstler der Bewegung waren Ernst Ludwig Kirchner, Wassily Kandinsky, Franz Marc, Emil Nolde und Edvard Munch. Die beiden Hauptgruppen innerhalb des Expressionismus waren Die Brücke und Der Blaue Reiter.

Expressionistische Künstler setzten auf emotionale Ausdruckskraft und legten Wert auf die subjektive Darstellung der Realität. Sie verwendeten kräftige, intensive Farben und betonten Formen und Linien. Im Gegensatz zum Impressionismus zielten sie darauf ab, nicht nur ihre Wahrnehmung, sondern auch ihre inneren Gefühle und Emotionen auszudrücken. Inhaltlich beschäftigten sie sich häufig mit Themen wie Menschlichkeit, Leid und Spiritualität.

Vergleich

Impressionismus und Expressionismus unterscheiden sich vor allem in ihren künstlerischen Zielsetzungen und Herangehensweisen. Während der Impressionismus die äußere Wirklichkeit aus dem Blickwinkel des Künstlers darstellt, richtet der Expressionismus den Blick auf das Innere, die Emotionen und Empfindungen. Die technischen Mittel, um diese Ziele zu erreichen, sind ebenfalls unterschiedlich: Impressionisten bevorzugen helle, natürliche Farben und lose Pinselstriche, Expressionisten setzen auf starke Farbkontraste und betonte Linien und Formen.

Die Unterschiede in der Übersicht:

Impressionismus Expressionismus
Entstanden in Frankreich Entstanden in Deutschland
Alltagsszenen und Landschaften Spirituelle und menschliche Themen
Fokus auf Licht und Schatten Fokus auf Emotionen und Ausdruck
Helle, natürliche Farben Kräftige, intensive Farben
Skizzenhafte, flüchtige Techniken Betonte Linien und Formen
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