Im breiten Bereich der Kunst und Literatur, präsentieren sich zwei Bewegungen, die gerne verwechselt oder gleichgesetzt werden: Realismus und Naturalismus. Durch ihre ähnlichen Ansätze und Ziele, ist es oft schwierig, sie zu differenzieren. Beide widerspiegeln die Realität, nehmen jedoch verschiedene Ansätze bei der Darstellung dieser Realität.
Realismus ist eine literarische Bewegung, die im 19. Jahrhundert entstand, mit dem Ziel, die Realität so akkurat wie möglich wiederzugeben. Der Realismus betont die Detailgenauigkeit und präzise Beschreibung von alltäglichen Ereignissen und Charakteren, ohne idealisieren oder romantisch verzerren. Der Schwerpunkt lag dabei häufig auf der Mittelklasse und den sozialen Themen der Zeit.
Im Gegensatz dazu betonte der Naturalismus, eine Bewegung, die etwas später als der Realismus entstand, eine wissenschaftliche und objektive Beobachtung der Realität. Naturalisten behaupteten, dass der menschliche Zustand von Naturgesetzen und Umwelterfahrungen diktiert wird, weitgehend unbeeinflusst von individuellen Entscheidungen. Soziologische und psychologische Zwänge wurden betont.
Die Unterschiede zwischen Realismus und Naturalismus
Obwohl diese Begriffe oft austauschbar verwendet werden, gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Realismus und Naturalismus. Einige dieser Unterschiede werden in der folgenden Tabelle hervorgehoben:
Realismus |
Naturalismus |
|---|---|
| Zeigt die Realität präzise und detailliert | Zeigt die Realität durch die Linse der Wissenschaft und Objektivität. |
| Betonung auf Mittelklasse und soziale Themen | Themen wie Determinismus, Umwelt und Sozioökonomische Faktoren sind vorherrschend. |
| Es wird davon ausgegangen, dass Menschen freie Wahl haben. | Nimmt an, dass Menschen größtenteils durch Naturgesetze und Umweltfaktoren diktiert werden. |
Da sie beide einen entschlossenen Bruch mit romantischer Idealisierung und übertriebener Emotion bedeuten, erhebt sich oft Verwirrung zwischen Realismus und Naturalismus. Es ist jedoch wichtig, sich an die wesentlichen Unterschiede zu erinnern, um das Verständnis und die Interpretation von Kunst und Literatur zu vertiefen.