In der deutschen Sprache gibt es viele Wörter, die sich ähneln, aber nicht gleich sind. Ein solches Beispiel sind die Begriffe „flüchten“ und „fliehen“. Obwohl beide oft synonym verwendet werden und eine ähnliche Bedeutung haben, gibt es dennoch Unterschiede in ihrer Verwendung.
Flüchten hat seine Wurzeln im althochdeutschen Wort „flühten“, das so viel wie „fliehen“ bzw. „sich in Sicherheit bringen“ bedeutet. Es bezieht sich auf eine bewusste, oftmals überstürzte Aktion, sich vor einer Gefahr oder unangenehmen Situation zu entfernen. Der Begriff beinhaltet dabei auch eine gewisse Planung oder Vorbereitung, wobei Velozität und Zielgerichtetheit vorherrschen.
Auf der anderen Seite steht das Wort Fliehen. Es geht auf das althochdeutsche „fliehan“ zurück, was fliehen, entfliehen oder entkommen bedeutet. Es hat eine breite Bedeutung und kann für physisches oder emotionales Entkommen stehen. Im Unterschied zu „flüchten“, wird hierbei oft ein Zustand der Panik oder Unüberlegtheit suggeriert und der Fluchtpunkt ist meistens nicht definiert.
Wann verwendet man “flüchten” und “fliehen”?
Flüchten in Kontexten
Der Begriff „flüchten“ wird häufig im Kontext von Krieg und Verfolgung verwendet. Menschen flüchten aus ihrem Heimatland, weil sie dort nicht mehr sicher sind. Sie haben sich bewusst dazu entschieden, etwas vorzubereiten und zu fliehen, oft mit einem bestimmten Ziel vor Augen.
Fliehen in Kontexten
„Fliehen“ wird oft in literarischen Kontexten verwendet, um Dramatik und Gefühl der Flucht zu vermitteln. Es kann auch verwendet werden, um von etwas Negativem wie Angst oder Verpflichtung zu fliehen.
Tabelle zum Unterschied zwischen „flüchten“ und „fliehen“
Flüchten | Fliehen |
---|---|
realer, physischer Ausbruch | kann sowohl real als auch metaphorisch sein |
oft strategisch geplant | unüberlegt, spontan |
Ziel ist definiert | Ziel ist meistens undefiniert |
wird häufig in Kontext von Krieg und Verfolgung verwendet | wird oft in literarischen Kontexten verwendet |