In einer modernen, demokratischen Gesellschaft werden Steuern als unverzichtbares Instrument zur Finanzierung von staatlichen Ausgaben angesehen. Steuern tragen jedoch nicht nur zur Finanzierung von öffentlichen Gütern und staatlichen Dienstleistungen bei, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Umverteilung von Einkommen und Vermögen sowie bei der Stabilisierung von Preisen und wirtschaftlichen Entwicklungen. In dieser Hinsicht lassen sich Steuern grob in zwei verschiedene Typen unterteilen: direkte und indirekte Steuern. Wir werden die Unterschiede zwischen diesen beiden Formen der Besteuerung im Folgenden näher erläutern.
Direkte Steuern
Direkte Steuern sind Abgaben, die unmittelbar auf das Einkommen, den Gewinn oder das Vermögen von natürlichen Personen (zum Beispiel Einzelunternehmer) oder juristischen Personen (zum Beispiel Aktiengesellschaften) erhoben werden. Die Belastung der direkten Steuern liegt somit direkt auf dem Steuerschuldner, also der Person oder Organisation, die den Steuerbetrag an das Finanzamt zahlen muss. Die Hauptziele direkter Steuern sind die Umverteilung von Einkommen und Vermögen sowie die Stabilisierung und Lenkung der wirtschaftlichen Entwicklung.
Beispiele für direkte Steuern
- Einkommensteuer: Diese Steuer wird auf das Einkommen von natürlichen Personen erhoben und ist meist progressiv, das heißt sie steigt mit der Höhe des Einkommens.
- Körperschaftsteuer: Sie ist eine Steuer auf den Gewinn von juristischen Personen wie Unternehmen und Körperschaften.
- Vermögensteuer: Diese Steuer bezieht sich auf den Wert des Vermögens einer Person oder Organisation und kann unter bestimmten Bedingungen aufgrund von Freibeträgen oder Progressionsstufen variieren.
Indirekte Steuern
Indirekte Steuern sind Abgaben, die auf den Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen erhoben werden. Sie sind somit nicht direkt anfallende Steuern auf das Einkommen, Vermögen oder den Gewinn der Steuerpflichtigen oder Steuerzahler, sondern an den Konsum dieser Güter und Dienstleistungen gekoppelt. Bei indirekten Steuern trägt die Belastung der Steuer nicht unbedingt der Spender, sondern wird vielmehr auf den Verbraucher übertragen, der im Endpreis für das verbrauchte Gut oder die genutzte Dienstleistung die Steuer entrichtet. Der Hauptzweck indirekter Steuern ist in erster Linie der Ausgleich von Marktpreisen und die Stabilisierung wirtschaftlicher Entwicklungen.
Beispiele für indirekte Steuern
- Umsatzsteuer: Diese Steuer wird auf den Verkauf von Gütern und Dienstleistungen erhoben und ist auch als Mehrwertsteuer (MwSt.) oder Value Added Tax (VAT) bekannt.
- Einfuhrumsatzsteuer: Diese Steuer wird auf die Einfuhr von Waren in das Land erhoben und soll den inländischen Markt vor unerwünschter Importkonkurrenz schützen.
- Verbrauchsteuern: Spezifische Verbrauchsteuern werden auf bestimmte Waren wie Alkohol, Tabak oder Kraftstoff erhoben und dienen insbesondere der Lenkung des Konsumverhaltens der Bevölkerung sowie der Einnahme von Steuermitteln.
Tabelle zum Unterschied zwischen direkten und indirekten Steuern
Direkte Steuern | Indirekte Steuern |
---|---|
Basiert auf Einkommen, Vermögen oder Gewinn | Basiert auf Konsum von Gütern und Dienstleistungen |
Belastung liegt direkt beim Steuerzahler oder Steuerpflichtigen | Belastung wird auf den Verbraucher übertragen |
Hauptziele: Umverteilung von Einkommen, Stabilisierung wirtschaftlicher Entwicklung | Hauptziele: Ausgleich von Marktpreisen, Stabilisierung wirtschaftlicher Entwicklungen |
Beispiele: Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Vermögensteuer | Beispiele: Umsatzsteuer, Einfuhrumsatzsteuer, Verbrauchsteuern |
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl direkte als auch indirekte Steuern wichtige Rollen in der Steuerpolitik moderner Staaten spielen. Die Unterschiede zwischen diesen Steuerarten beziehen sich jedoch auf die Basis der Besteuerung und die Art der Belastung. Während direkte Steuern eher umverteilende und lenkungsorientierte Ziele verfolgen, konzentrieren sich indirekte Steuern stärker auf die Stabilisierung wirtschaftlicher Entwicklungen und die Beeinflussung von Marktpreisen.