Im Herbst und Winter sind sie allgegenwärtig: Schnupfen, Husten, Fieber, Halsweh – Grippe und Erkältung sind die zwei häufigsten Erkrankungen der Atemwege, die in der kalten Jahreszeit Millionen Menschen betreffen. Doch obwohl sie ähnliche Symptome verursachen können, gibt es grundlegende Unterschiede zwischen einer echten Influenzainfektion und einer harmloseren Erkältung. In diesem Artikel werden wir genau auf diese Unterschiede eingehen und erklären, warum es wichtig ist, zwischen den beiden Erkrankungen zu unterscheiden.
Ursachen und Ansteckung
Ein erster wichtiger Unterschied zwischen Grippe und Erkältung liegt in den Viren, die die Infektionen verursachen. Die Grippe wird durch das Influenzavirus ausgelöst, welches in drei Typen (A, B und C) unterteilt wird und jedes Jahr unterschiedliche Stämme aufweist, die für die jeweiligen Grippewellen verantwortlich sind. Im Gegensatz dazu sind bei einer Erkältung meist Rhinoviren, aber auch andere, recht häufig wechselnde Viren beteiligt.
Sowohl die Grippe als auch die Erkältung sind hochansteckend und werden über Tröpfcheninfektion (etwa beim Husten oder Niesen) sowie indirekt über kontaminierte Oberflächen verbreitet. Allerdings verläuft die Ansteckung bei einer Grippe in der Regel schneller und die Viren können bei einer Influenzainfektion auch noch 5-7 Tage nach Auftreten der ersten Symptome ansteckend sein.
Symptome und Verlauf
Ein weiterer deutlicher Unterschied zwischen Grippe und Erkältung ist die Intensität und Dauer der Symptome. Während bei einer Erkältung die Beschwerden normalerweise eher langsam beginnen und nach etwa einer Woche abklingen, tritt die Grippe plötzlich und heftig auf. Es kommt innerhalb von Stunden zu hohem Fieber, starken Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeinem Krankheitsgefühl.
Die Dauer der Erkrankung ist bei einer Grippe meistens länger als bei einer Erkältung: Eine echte Influenzainfektion kann zwei bis drei Wochen andauern, wobei die Erkrankung in dieser Zeit auch schwerwiegendere Folgen wie Lungenentzündungen oder gar tödliche Verläufe haben kann.
Behandlung und Vorbeugung
Die Behandlung von Grippe und Erkältung unterscheidet sich vor allem hinsichtlich des Einsatzes von antiviralen Medikamenten. Bei einer Grippe können diese – wenn rechtzeitig eingesetzt – den Krankheitsverlauf abmildern und das Risiko von Komplikationen reduzieren. Bei der harmloseren Erkältung sind antivirale Medikamente hingegen in der Regel nicht notwendig, da das Immunsystem von selbst nach etwa einer Woche mit der Erkrankung fertig wird.
Zur Vorbeugung einer Grippe ist die jährliche Grippeschutzimpfung empfehlenswert, insbesondere für Risikogruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke oder Schwangere. Die Impfung schützt zwar nicht vor einer Erkältung, kann aber die Wahrscheinlichkeit einer Influenzainfektion deutlich reduzieren.
Tabelle: Der Unterschied zwischen Grippe und Erkältung
Grippe | Erkältung | |
---|---|---|
Verursacher | Influenzavirus | Rhinoviren und andere |
Ansteckung | Tröpfcheninfektion, schnell und anhaltend | Tröpfcheninfektion, weniger aggressiv |
Symptome | Plötzlich, heftig, hohes Fieber, Gliederschmerzen | Langsam, milder, Schnupfen, Husten, Halsweh |
Dauer | 2-3 Wochen | ca. 1 Woche |
Behandlung | Antivirale Medikamente, Schonung, Bettruhe | Symptomlinderung, Ruhe, keine antiviralen Medikamente |