Wenn es darum geht, auf glutenhaltige Lebensmittel zu verzichten, werden oft Begriffe wie Zöliakie und Glutenunverträglichkeit verwendet. Obwohl viele Menschen diese Begriffe austauschbar verwenden, sind sie tatsächlich zwei verschiedene Erkrankungen, die auf unterschiedliche Weise diagnostiziert und behandelt werden. Beide Erkrankungen erfordern eine glutenfreie Ernährungsweise, aber es ist wichtig, zwischen den beiden zu unterscheiden, um die richtige Diagnose und Behandlung sicherzustellen.
Was ist Zöliakie?
Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der eine Reaktion auf das in Weizen, Gerste und Roggen enthaltene Gluten eine Entzündung und Schädigung der Dünndarmschleimhaut verursacht. Die betroffene Schleimhaut hat dann Schwierigkeiten, Nährstoffe ordnungsgemäß aufzunehmen, was zu Mangelerscheinungen, Durchfall und anderen gastrointestinalen Symptomen führen kann. Wenn unbehandelt, kann Zöliakie langfristige gesundheitliche Probleme wie Anämie, Osteoporose und neurologische Probleme verursachen.
Die Diagnose der Zöliakie erfolgt durch Blutuntersuchungen und eine Dünndarmbiopsie. Ein positives Ergebnis in den Blutuntersuchungen, das eine erhöhte Menge an Antikörpern gegen Gluten zeigt, gefolgt von einer Biopsie, die Schädigungen der Dünndarmschleimhaut bestätigt, führt zu einer Diagnose von Zöliakie.
Was ist Glutenunverträglichkeit?
Glutenunverträglichkeit, auch als nicht-zöliakische Glutenempfindlichkeit (Non-Celiac Gluten Sensitivity, NCGS) bezeichnet, ist eine Erkrankung, bei der Personen symptome ähnlich denen der Zöliakie aufweisen, jedoch ohne die charakteristische Autoimmunreaktion und Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Das Vorhandensein von Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen und Müdigkeit bei Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln und deren Verbesserung bei einer glutenfreien Ernährung kennzeichnen diese Störung.
Die Diagnose der Glutenunverträglichkeit ist schwieriger als die der Zöliakie, da es keine spezifischen diagnostischen Tests gibt. Stattdessen wird Glutenunverträglichkeit als Ausschlussdiagnose betrachtet, bei der erst andere Erkrankungen wie Zöliakie oder eine Weizenallergie ausgeschlossen werden müssen, bevor eine Diagnose aufgrund der Symptomatik und Reaktion auf eine glutenfreie Ernährung gestellt werden kann.
Der Unterschied zwischen Zöliakie und Glutenunverträglichkeit
Zöliakie | Glutenunverträglichkeit | |
---|---|---|
Ursache | Autoimmunerkrankung | Unbekannt, möglicherweise immunvermittelt |
Diagnose | Blutuntersuchungen und Dünndarmbiopsie | Ausschluss anderer Erkrankungen und Reaktion auf glutenfreie Ernährung |
Behandlung | Strikte glutenfreie Ernährung | Glutenfreie Ernährung je nach Verträglichkeit |
Langfristige gesundheitliche Risiken | Anämie, Osteoporose, neurologische Probleme | Noch nicht eindeutig identifiziert |
Unabhängig davon, ob es sich bei Glutenempfindlichkeit um Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit handelt, ist es wichtig, einen Arzt oder Ernährungsexperten zu Rate zu ziehen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung sicherzustellen und das individuell am besten geeignete Ernährungsmanagement umzusetzen.