Unterschied zwischen Street Art und Graffiti

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In den letzten Jahrzehnten hat sich die urbane Kunstszene rasant entwickelt und viele verschiedene Formen und Stile hervorgebracht. Zwei der am häufigsten erwähnten und gesehenen Techniken sind Street Art und Graffiti. Trotz ihrer Ähnlichkeiten unterscheiden sie sich wesentlich, sowohl in Bezug auf ihre Ursprünge als auch die zugrunde liegenden Konzepte. In diesem Artikel soll auf die Unterschiede zwischen Street Art und Graffiti eingegangen werden.

Ursprünge und Geschichte

Graffiti entstand in den 1960er und 1970er Jahren in den Großstädten der USA, vor allem in New York und Philadelphia. Die Anfänge von Graffiti sind eng mit dem Entstehen der Hip-Hop-Kultur verknüpft und waren ursprünglich eine Form der jugendlichen Selbstexpression. Graffiti besteht hauptsächlich aus der Malerei von Tags, die die Signatur oder den Spitznamen des Künstlers darstellen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich aus Tags komplexere Formen, wie etwa das „Piece“ (Abkürzung für ‚Masterpiece‘), das aus aufwändigen Buchstaben und Hintergründen besteht.

Street Art, auf der anderen Seite, entwickelte sich in den 1990er Jahren als Reaktion auf das traditionelle Graffiti. Street Art Künstler benutzten Elemente des Graffitis, erweiterten jedoch ihren Fokus auf visuelle Kommunikation und direkte Botschaften, die von einem breiteren Publikum verstanden werden konnten. Die Techniken von Street Art variierten stark und umfassten Stencil-Arbeiten, Poster, Aufkleber, Installationen und sogar Lichtprojektionen.

Konzepte und Stil

Graffiti konzentriert sich in erster Linie auf den individuellen Schriftzug, also den Tag oder das Piece. Es geht darum, den eigenen Namen in einer individuellen Schrift- und Gestaltungsform zu präsentieren und dabei kreative Fähigkeiten zu zeigen. Zeit und Ort sind hierbei besonders wichtig, da die Schaffensfreude und der Schaffensprozess einen wichtigen Part spielen. Graffiti Künstler sind oft in Crews organisiert und legen großen Wert auf den Respekt innerhalb der Szene und den Erhalt ihrer „Skills“.

Street Art hingegen bedient sich einer Vielzahl von Stilen und Techniken, um visuelle Botschaften an ein breites Publikum zu vermitteln. Der Inhalt der Botschaften kann politisch, sozial, humorvoll oder einfach ästhetisch sein. Die Techniken reichen von Schablonenarbeit über Wandmalereien bis hin zu Installationen. Viele Street-Art-Künstler sind Autodidakten und ihre Kunstwerke sind oft temporär und vergänglich, was den Schaffensprozess in den Fokus rückt.

Legitimität und Akzeptanz

Graffiti hat lange Zeit als Vandalismus und als kriminelle Handlung gegolten, obwohl einige Stücke mittlerweile einen großen kulturellen Wert besitzen. Das Fortbestehen dieser Rechtsauffassung hängt jedoch von der jeweiligen lokalen Gesetzgebung und öffentlichen Meinung ab. Street Art wird dagegen oft weithin akzeptiert und sogar gefördert, wobei viele Städte inzwischen spezielle Räume und Zonen für urbane Kunst eingerichtet haben.

Die Unterschiede zusammengefasst

Street Art Graffiti
Variation in Stil und Technik Fokus auf Schriftzug
Kommunikation mit einem breiten Publikum Individuelle Selbstdarstellung und Crew-Zugehörigkeit
Weithin akzeptiert und für öffentliche Räume gefördert Oft als Vandalismus und kriminelle Handlung betrachtet

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Street Art und Graffiti beide ihre eigenen Wurzeln und Konzepte haben, obwohl sie häufig in denselben städtischen Räumen nebeneinander existieren. Beide Kunstformen haben das Potenzial, unsere Städte und Gemeinschaften auf kreative und vielseitige Weise zu bereichern.</p

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