Der Trotzkismus und der Stalinismus sind zwei Strömungen innerhalb des Kommunismus, die sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt haben. Beide entstammen der Ideologie von Karl Marx und Friedrich Engels, variieren jedoch in ihrer Interpretation und Umsetzung der kommunistischen Theorie.
Trotzkismus, benannt nach Leon Trotzki, einem der Anführer der russischen Oktoberrevolution, propagiert die Idee einer permanenten Weltrevolution. Laut dieser Theorie darf eine Revolution nicht auf ein Land beschränkt bleiben, sondern muss auf der ganzen Welt erfolgen, um den Kapitalismus vollständig zu eliminieren. Die Arbeiterschaft hat dabei eine zentrale Rolle und soll die treibende Kraft hinter den revolutionären Bewegungen sein. Des Weiteren steht der Trotzkismus für eine demokratische und pluralistische Struktur innerhalb der Kommunistischen Partei.
Stalinismus, benannt nach Josef Stalin, der die Sowjetunion von Mitte der 1920er bis 1953 regierte, betont hingegen den „Sozialismus in einem Land“. Stalin glaubte, dass der Sozialismus zunächst in der Sowjetunion konsolidiert werden sollte, bevor er auf andere Länder ausgeweitet wird. Der Stalinismus ist eher als totalitär zu betrachten, mit einer zentralisierten Kontrolle und Planung der Wirtschaft und einer autoritären Führung der Partei und des Staates.
Tabelle: Unterschiede zwischen Trotzkismus und Stalinismus
Trotzkismus |
Stalinismus |
|
---|---|---|
Revolution |
Permanente Weltrevolution | Sozialismus in einem Land |
Staatsform |
Demokratische und pluralistische Struktur | Authoritäre Führung und zentralisierte Kontrolle |
Wirtschaft |
Von der Arbeiterschaft kontrolliert | Zentral geplante Wirtschaft |